Donnerstag, 21. Januar 2010

Was uns abgeht:

Habe heute mal wieder keine Stille Zeit gemacht (was auch immer das sein soll). Aber ich habe mit Noa, einer Tasse Kaffee und auf der Kuechenablage sitzend darueber geredet, warum Koepfe immer voll von Gedanken sind. Das waren richtig nette 10 Minuten.

Und jetzt gerade habe ich folgendes Lied im Auto gehoert und es fiel mir noch folgendes Zitat ein, dass ich leider nur sinngemaess weitergeben kann: "Musik drueckt das aus, was man sonst nicht sagen kann" (Samuel Harfst)

Stained Glass Masquerade (Casting Crowns)

Is there anyone that fails, is there anyone that falls
Am I the only one in church today fellin' so small
'Cause when I take a look around, everybody seems so strong
I know they'll soon discover that I don't belong

So I took it all away, like everything's ok
under skinny plastic steeples with walls around our weakness
and smiles to hide our pain but if the invitation's open
to every heart that has been broken maybe then we close the curtain
on our stained glass masquerade

Is there anyone who's been there are there any hands to raise
am I the only one who's traded in the altar for a stage
the performance is convincing and we know every line by heart
only when no one is watching can we really fall apart

But would it set me free if I dared to let you see
the truth behind the person that you imagine me to be
Would your arms be open or would you walk away
would the love of Jesus be enough to make you stay?

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Ich finde, dass ist eine gute Frage: Ist Jesu Liebe in uns gross genug, um einander zu ertragen? Oder spielen wir, damit wir uns aushalten koennen?

Und weil es mich immer wieder nervt: Nein, ich glaube nicht, dass Gott Exzellenz will, dass wir das Beste fuer ihn geben. Es muss nicht gut sein!!!!

Es muss ehrlich sein!

Ich fordere mehr Ehrlichkeit in Gemeinden!

Schliesst das Exzellenz aus? Ich weiss nicht. Schaffen wir Echtheit vor Qualitaet zu stellen?

Fuer mich kann ich nur sagen: Eine gute Show versaut mich fast immer ;-)

Matze

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Amen dazu!
Um so betrüblicher, dass Gemeindeverantwortliche nichts besseres zu tun haben, als auf "Pimp-your-Gottesdienst"-Kongresse zu fahren und sich danach zuhause über Formen zu streiten. Form follows function! Aber was die Funktion von Gemeinde ist - wer weiß das schon, und wen interessiert's?
Wir brauchen viel mehr Gespräch und prozessorientierte Gruppen.
Und Ehrlichkeit. Aber wer fängt an?

Matze hat gesagt…

Ich habe doch angefangen, oder? Gerne mehr, um mal mit ein paar Mythen aufzuraeumen:

Ich mache fast nie "Stille Zeit" im klassischen Sinne. Finde das auch voellig weltfremd, was da so gelehrt aufgedrueckt oder herausgegeben wird (Bibelleseplaene...)... (und ich sage nciht, das Rituale oder feste Gewohnheiten falsch sind)!

Aber:
Gute Musik hoeren und ueber Gott und mein Leben nachdenken ist stille Zeit!
Die Bibel in die Hand nehmen, weil ich mal was nachlesen will ist Stille Zeit!
Mit meiner Frau einen Kaffee trinken kann stille Zeit sein (aber auch Streit) - oder auch beides!
Wenn ich Zeit mit meiner Familie habe, habe ich oft Stille Zeit, weil sich meine Liebe zu GOtt in meiner LIebe zu anderen ausdrueckt (WEG mit dieser beschissenen "du must aber Gott an die 1. Stelle in deinem Leben setzen" Drucktheologie)...

So, wer will noch gestehen, dass er nicht taeglich eine STunde betet und in der Bibel liest?

Vielleicht finden wir dann noch mehr Beispiele wo Gott uns dennoch oder sogar erst recht begegnet!

Matze

judith hat gesagt…

Erwischt. Ich mache auf keine "Stille Zeit". In der Bibelschule musste wir jeden morgen von 6 bis 6.45 Uhr "Stille Zeit" machen. Nach drei Jahren Tortur sollte es automatisch ins Leben übergehen. Tat es aber leider nicht. Stattdessen habe ich dieses Ritual gehasst. Weil es so einen Druck aufbaut.
Als Kind hat mein Vater immer, wenn meine Schwester und ich uns gezofft haben gefragt: "Habt ihr denn auch schon Stille ZEit gemacht?" Wenn nein, was fast immer der Fall war, dann war der Fall ja klar.
Ich habe mich extra für das Sonntagschulbuch "Miteinander Gott entdecken" eingetragen, weil ich wusste, dass ich mich dann mit Bibeltexten beschäftigen muss. Und das wird IMMER zu einer oft geilen "Zeit mit Gott". Auch das Vorbereiten von Jugendgottesdiensten oder so. Auch das Schreiben vom Blog ist oft Stille ZEit.
Es wäre vielleicht wirklich zu anstrengend, immer alle Mitmenschen OHNE ihre Masken zu sehen. Aber es muss Räume geben, in denen die Masken abfallen dürfen. In einem Hauskreis vielleicht?
Schon scheiße, dass es in Gottesdiensten nicht geht... oder doch?

Sharon hat gesagt…

Schließe mich dem "keine Stille Zeit machen" an. Ich kriegs einfach nicht auf die Reihe. All die schönen klassischen Vorgaben funktionieren nicht bei mir und ich bin es seid einer Weile leid mir deswegen ein schlechtes Gewissen zu machen. Auch wenn ich sagen muss, dass ich schon Phasen hatte, wo ich es gerne gemacht hab und mega viel davon mitgenommen habe. In meiner Zeit in Uruguay hatte ich jeden Morgen zw. 30-60 min. für Bibellesen und Tagebuch schreiben. Das war unheimlich wichtig für mich damals, anders hätt ich die Monate wahrscheinlich nicht überstanden. (aber da ging der Tag auch offiziell erst um 9 Uhr los...)
Jetzt hier versuche ich einfach Alltag zu teilen. Schlechtes Gewissen treibt mich weg von Gott. Der Gedanke, dass Gott einfach mein Leben mit mir teilen will und sich dann am Nachmittag auch mal mit mir vor die Klotze haut, zieht mich viel eher an. Und dann passieren diese Momente wo eine Szene aus dem Film mir was zu sagen hat oder das Lied im Radio mein Herz berührt oder der Chat mit einem Freund was bewegt.
Nichts desto trotz brauch ich ab und zu kleine "Druckmittel" wie z.B. eine anstehende Predigt, um mich mit einem Thema, Gott und Bibel intensiver auseinander zu setzen. Und diese Auseinandersetzung bringt oft mir am meisten. Wie viel meine Hörer davon haben, weiß ich nicht...
Und ich bin definitiv für Ehrlichkeit vor Exzellenz!! Auch wenn es so schwer zu leben ist.