Dienstag, 24. Februar 2009

Am Samstag:



Ich war mal wieder auf einer Beerdigung. Die sind in Townships immer am Samstag. Und AIDS sorgt dafuer, dass man schon im Stau steht, um ueberhaupt auf den Friedhof zu kommen. Es ist entsetzlich.

Diesmal war es ein Autounfall, der eine 24-jaehrige Projektmitarbeiterin das Leben gekostet hat. Strassen sind hier auch gefaehrlich.

Auf dem Bild sieht man wie ein Fanclub die Beerdigung "stoert". Fangesaenge und Taenze zu Ehren der Verstorbenen, die auf dem Reuckweg vom Stadion unter den Laster kam. Mir hat das gefallen, auch wenn es nicht in das fromme Bild gepasst hat. Die gewohnte Prozedur kam durcheinander. Lieder und Gebete wurden zerrissen.

Mir gefaellt das Bild. Ich wuenschte, Gemeindeveranstaltungen wuerden regelmaessig gestoert. Von Leuten, die sich einen Dreck um Konventionen scheren. Leute, die ihr "Programm" fahren, weil ihnen andere lieb und wichtig sind. Fangesaenge anstimmen.

Ja, das wuerde uns stoeren.

Matze

Montag, 16. Februar 2009

Wieder eine Lektion gelernt!

Am Sonntag habe ich es wieder getan: 42,2 km.

Diesmal habe ich 15 Minuten mehr gebraucht. Diese Erfahrung war bitter. Nicht, weil ich von der Zeit enttaeuscht war (wer 4h40 braucht, ist weit jenseits von Zeitvergleichen ;-)), sondern weil die ersten 30 km gut waren. Dann ging nichts mehr. Und vielleicht haette ich bei km 37 oder so aufgegeben, wenn der Weg zum Auto nicht genauso weit, wie der Weg ins Ziel gewesen waere. Ich konnte jedenfalls fast nur noch laufen.

Bitter daran war, dass ich das genauso haette voraussagen koennen. Wenn dir Kilometer in der Vorbereitung fehlen, wenn du seit Monaten nicht mehr als 15 km am Stueck gelaufen bist, wenn du in Deutschland 8! Kilo zugenommen hast (es sind jetzt nur noch 5), dann fehlt dir die Power - und zwar auf den letzten Kilometern.

Ich habe es mir gedacht und konnte der Versuchung aber nicht widerstehen, endlich zum 2. Mal einen Marathon zu laufen. Es hat sich gelohnt, aber es war ganz schoen krass. Wenigstens tun mir heute schon nicht mehr die Beine weh...

Gelerntes? Geduld und Zeit sind hilfreich. Nicht alles geht, nur weil man es gerne moechte. Und wer sagt, dass alles schnell gehen muss. Und ueberhaupt: Weiter, schneller, mehr und Steigerung sind irgendwie Werte, die immer weniger in mein Leben passen...

Matze

Donnerstag, 5. Februar 2009

Flexibel und kinderfreundlich...

das sind sie die Afrikaner.

Wir hatten letzte Woche unserer Teamretraite und Leif war viel dabei. Irgendwie stoeren Kinder hier weniger als in Deutschland. Das ist schon interessant. Wenn Leif in der Sitzung geschrien hat war es nicht etwa irgendwie unangenehm, sondern der Chef hat gelacht und gemeint, dass Leif eben weiss, was sein Recht ist. Und er hat das Recht hier rumzuschreien.

Ach ja: Noa war in der Zeit oft laenger in der Schule. Wie das geht? Einfach morgens sagen, dass sie in die Nachmittagsbetreuung kommt. 2 Euro zahlen und dafuer ist das Kind bis 17 Uhr betreut, bekommt ein Mittagessen und die Hausaufgaben sind gemacht. So einfach geht das. Keine Buerokratie, bezahlbar, flexibel und einfach unkompliziert.

Vielleicht sollten in Deutschland auch manche Schuldirektoren die Vision haben, Eltern eine flexible Berufsgestaltung einfach zu machen.

Es gibt viele Gruende hier zu sein...

Matze